Lena ging hinaus in die Morgendämmerung, setzte sich in ihr Auto und fuhr los. Sie schaute kurz auf ihr Handy und sah, dass es schon 5:30 Uhr morgens war. „Wow, schon so spät, ich muss ja gleich aufstehen und ins Büro!“ Dann stutzte sie. Auf ihrem Handy stand „Samstag, 5:30 Uhr“. Aber heute war doch Freitag! Da war sie sich ganz sicher.

Ein weiteres Mal schaute sie auf ihr Handy und da stand immer noch Samstag. Sie hielt an und ging ins Internet, wo sie gleich darauf “Heutiges Datum” in die Suchmaschine tippte und siehe da, auch dort stand, dass es Samstag war.

„Aber wie kann das sein? Ich verstehe das nicht!“, überlegte sie alarmiert. „Das Ritual dauerte doch nur eine Nacht. Ich konnte es ja sogar beobachten, wie es draußen hell geworden war…“ Dennoch, alles deutete darauf hin, dass heute Samstag war.

Dann fiel ihr mit Schrecken ein, dass sie dann ja gestern gar nicht im Büro gewesen war, wenn heute tatsächlich schon Samstag war. „Das ist nicht gut, gar nicht gut …“, dachte Lena. Sie, auf welche immer Verlass gewesen war, ging plötzlich früher und kam dann auf einmal gar nicht mehr, und sie spürte, wie in ihr eine große Angst hochkam, ihren Job zu verlieren. „Nein, ich habe etwas getan, das einfach gar nicht geht … sie werden mich kündigen!“, dachte Lena und spürte immer mehr Panik in sich aufkommen.

Sicherheitshalber fuhr sie zu ihrem Arbeitsplatz, um zu schauen, ob es wirklich Samstag und tatsächlich niemand dort war. Vielleicht sollte sie auch einmal nach dem Rechten sehen? Vielleicht gab es dringende E-Mails?

Als sie dort ankam, war tatsächlich niemand da. Ihr Büro war feinsäuberlich aufgeräumt, und als sie ihren Computer anschaltete, staunte sie, denn alle ihre Emails waren bearbeitet, alles war ordentlich abgeheftet, abgelegt, Termine waren vereinbart, alles war gemacht.

„Toll! Meine Assistentin ist wirklich eine große Hilfe!“, freute sie sich. „Ich habe echt Glück!“

Also fuhr sie nach Hause und legte sich schlafen, da sie sehr müde geworden war, seit sie das bunte Haus verlassen hatte.

Gerade als sie eingeschlafen war, klingelte aber plötzlich das Telefon und weckte sie aus ihrem kurzen Schlaf.

„Lena Siegres hier?“, meldete sie sich müde.

„Hallo Lena, hier ist Cat. Ich bin wieder da. Crazy hat eine andere … daher bin ich früher zurückgeflogen als geplant.“ Cat schien trotz der negativen Botschaft wie immer, lustig und aufgedreht.

„Hallo Cat“, seufzte Lena, „Schön, was gibt es?“

„Ich wollte fragen, ob du mit mir shoppen gehst, so wie früher … Ich habe auf dem Flug über unsere Freundschaft nachgedacht und ja, wir haben schon lange nicht mehr wirklich etwas miteinander unternommen. Also … lass uns mal wieder shoppen gehen … gleich heute?“, fragte Cat.

„Shoppen“, dachte Lena, „Eigentlich habe ich das doch nie wirklich so gerne getan, naja, manchmal, um mich abzulenken oder um Cat einen Gefallen zu tun schon. Aber in letzter Zeit habe ich einfach mehr Lust darauf, im bunten Haus zu sein oder auf der Blumenwiese zu sitzen …“

„Ich weiß nicht“, sagte sie dann. „Ich würde, glaube ich, lieber einen Waldspaziergang machen.“

Cat schien nicht sonderlich begeistert zu sein. „Das ist doch langweilig“, meinte sie genervt, „Und irgendwie auch so draußen im Wald, da ist es doch irgendwie … matschig …“

„Matschig?“, wunderte sich Lena, „Nein, gar nicht!“

„Aber, ich … will lieber shoppen gehen“, sagte Cat dann bestimmt. „Ich habe irgendwie nichts Richtiges anzuziehen und brauche unbedingt etwas Neues!“

„Cat“, Lena merkte, dass sie einfach keine Lust zum Shoppen hatte und mit Cat auch irgendwie nichts mehr unternehmen wollte. Denn dann war sie ja sowieso nur wieder deren Kleiderständer sowie die kostenlose Beraterin, und sie sagte entschieden: „Ich glaube, das wird heute nichts mit uns und shoppen. Wenn du mal einen Waldspaziergang machen willst, dann ruf mich an. Und überhaupt, ich muss jetzt los.“ Lena legte auf.

„Wow!“, dachte sie dann. „So hätte ich das vor kurzer Zeit noch nicht hingekriegt! Aber jetzt … zum Schlafen bin ich nun zu aufgedreht, aber für einen Waldspaziergang fühle ich mich irgendwie auch zu müde.“ So legte sie sich wieder in ihr Bett und schlief schließlich doch wieder ein.

Nach einer kurzen Weile befand sie sich im Waldhaus, wo Idis gerade Tee kochte.

„Hallo Lena!“, begrüßte Idis Lena fröhlich. „Schön, dass du wieder da bist. Heute beginnt die zweite Etappe deiner Reise!“

„Idis, ich hatte meine erste Initiation! Und dabei habe ich mein Zeichen der Bestimmung aufgefüllt. Aber …“  Lena überlegte, ob sie diese Frage schon wieder stellen sollte, entschied sich dann aber dafür. „Elina war nicht da und … ich habe das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt.“

„Elina geht es gut, aber, Lena, lass uns später darüber sprechen, wir haben wirklich viel vor und du brauchst erst einmal einen Stärkungstrunk …“, antwortete Idis.

„Hm, nun lenkt auch Idis von diesem Thema ab“, dachte Lena verunsichert, nahm aber den Stärkungstrunk entgegen und trank.

„Wir gehen heute in die Villa der ewigen Wandlung. Dort ist alles möglich, wie du sehen wirst. Es wird dir auch vor allem deshalb sehr gefallen, weil du so kreativ bist. Denn dann wird es dir leicht fallen, durch die Räume der Villa zu gehen!“ Idis schaute Lena anerkennend an. „Du musst wissen, dass die Villa der ewigen Wandlung leer ist, solange du draußen stehst. Jedoch, sobald du eingetreten bist, nimmt sie die Form dessen an, was du in deinem Herzen wirklich willst!“

„Wow! Das hört sich toll an!“, staunte Lena, „Wie funktioniert denn das? Ich habe mich früher nämlich immer gefragt, ob meine Bücher leer sind, solange sie zu sind, und erst beschrieben, sobald ich sie geöffnet habe. Ist das eigentlich so? Ich habe irgendwann aufgehört, diese Frage zu stellen …“

„Finde es heraus“, sagte Idis geheimnisvoll.

Lena nahm ihre Tasse mit dem Stärkungstrunk in die Hände und trank. Dann beobachtete sie, wie Idis noch eine Dose in ihre Tasche packte.

„Was ist das?“, wollte Lena wissen.

„Die Dose der Eingebung“, antwortete Idis. „Wir werden an einer bestimmten Stelle deine Ideen in dieser Dose einsammeln, damit du nichts vergisst!“

„Ok“, sagte Lena, konnte sich aber darunter nichts Genaueres vorstellen. Dennoch nahm sie es einfach hin, ohne weitere Fragen zu stellen und kurz darauf gingen sie los.

„Papili!“, fiel es da Lena ein, „Wo ist denn Papili?“

„Ach, ja, es ist bereits zur Villa geflogen, denn es war so neugierig und ungeduldig und da habe ich es ihm erlaubt“, erklärte Idis und Lena musste schmunzeln, denn eines war Papili in der Tat: überaus neugierig!

Dann verließen die beiden das Haus. Als sie den Waldweg Richtung Wolkentreppe eine Weile entlang gegangen waren, meinte Idis, „Ja, das muss er sein“ und ging auf einen Baum mit einem dicken Stamm zu. „Unsere Abkürzung“, gab sie Lena zu verstehen und stieg einfach in den Baumstamm hinein. Lena staunte. Es war keine Tür zu sehen und auch kein sonstiger Eingang. Bloß ein Baumstamm! Und Idis war einfach hineingegangen, als ob der Baum eine pure Lichterscheinung war.

„Kann ich das auch?“, fragte sie sich, aber da hörte sie Idis auch schon nach ihr rufen. „Ja, geh einfach durch den Stamm, ich bin schon da!“ Lena setzte ihren rechten Fuß beherzt in den Stamm und tatsächlich, sie konnte einfach hineingehen, als ob der Stamm aus purer Luft bestand. Kaum hatte sie ihren zweiten Fuß nachgezogen, befand sich schon auf der anderen Seite, auf welcher Idis sie bereits erwartete.

Die beiden Frauen standen nun auf einer begrünten Anhöhe. Vor ihnen erhob sich eine stattliche Villa mit wunderschönen Fresken und Verzierungen. Sie war strahlend weiß angestrichen und in der Mitte über dem Eingang stand in violetten Lettern „Villa der ewigen Wandlung“. Direkt hinter der Villa wuchsen hohe Tannen in tiefdunklem Grün.

Lena bemerkte nun, dass zum Eingang genau sechzehn Treppenstufen emporführten. Sie wunderte sich darüber, dass die Tür bereits weit geöffnet war, denn die Villa machte einen unbewohnten Eindruck.

„Lass uns hineingehen“, sagte Idis und lief voraus die Treppenstufen empor. In diesem Moment flog Papili fröhlich zwitschernd aus der Villa auf sie zu. „Lauter Vogelfreunde! Ich habe mir Vogelfreunde geschaffen!“ Und als Lena und Idis die Villa betraten, kamen sie zuallererst in eine Eingangshalle, aus welcher links und rechts mehrere Räume abgingen und eine Treppe geradeaus nach oben führte. Überall flogen kleine Piepmätze herum, saßen auf dem Treppengeländer sowie auf dem dicken Kronleuchter unter der Decke, und flogen aus den Räumen heraus und wieder hinein. Manche sangen, andere zwitscherten laut und andere krächzten.

„Papili! Schöne Vogelfreunde hast du dir geschaffen! Weißt du auch, wie sie alle heißen?“, wandte sich Idis an Papili. „Nein, es sind einfach nur ganz viele und das wollte ich so!“

Lena schaute ein wenig ratlos zu Papili und dann zu Idis hinüber.

„Papili“, sagte Idis dann, „Wäre es auch in Ordnung, nur drei Vogelfreunde zu haben? Dafür aber ganz feste?“

Papili legte seinen Kopf schief und überlegte etwas, dann piepte es, „Ok! Drei sind auch gut und außerdem ist es auch ziemlich laut mit so vielen Freunden.“

Und in diesem Moment waren nur noch drei kleine bunte Vögel da. Und Papili.

„So ist es schon besser“, sagte Idis, „Denn dann können wir jetzt mit der Arbeit beginnen. Kommt ihr?“

Lena, Papili und die drei übrigen Vögel folgten Idis in den ersten Raum auf der linken Seite hinein.

„Der Raum der zwölf Urbilder“, erklärte Idis feierlich und stellte sich in die Mitte des Raumes. Lena und die Vögel gesellten sich zu ihr.

„Nun, Lena“, begann Idis, „Die Urbilder sollen erscheinen!“ Und sofort erschienen in einem Kreis um Idis, Lena und die Vögel, zwölf weibliche Figuren, alle in einer anderen Form. Einer Urform. Alle aus kristallinem Licht, Hologrammen ähnlich.

Lena war überrascht und fasziniert zugleich und schaute sich jedes Urbild ganz genau an …

Da war zuallererst eine Abenteurerin auf einem großen Segelschiff. Dann sah sie eine Heilerin, welche gerade mit ihren Händen ein kleines Vögelchen heilte. Als Nächstes erkannte sie eine Heldin, die auf einem Siegertreppchen stand. Und dann war da eine Rocksängerin, die gerade eine Gitarre entzwei schlug. Lena stutzte bei ihrem Anblick ein wenig, schaute sich dann aber weiter im Kreis um. Als Nächstes sah sie eine Königin auf einem Thron und gleich daneben eine Frau, die auf einer Bank saß und in die Gegend schaute. Eine der Frauen hielt ein großes Herz vor sich, eine weitere war eine waschechte Zauberin, die gerade ihren Zauberstab schwang. Dann war da eine Frau in einem Clownskostüm. Sie schnitt lustige Grimassen, während ihre Nachbarin einfach nur sehr weise und klug aussah. Und gleich daneben sah Lena eine Frau, die in sich versunken dastand und selig lächelte. Zuletzt war da eine Künstlerin, die gerade eine Leinwand bemalte.

„Wow!“, rief Lena atemlos. „Sie sind alle so einzigartig!“

„Ja, das ist wahr!“, bestätigte Idis. „Und nun, schließe einmal deine Augen und konzentriere dich auf dein Herz. Beobachte, in welche Richtung dein Herz nun einen Lichtstrom aussendet. Du darfst dich dabei im Kreis drehen und schauen, von welcher Frau du magnetisch angezogen wirst!“, wies Idis Lena an.

Lena schloss ihre Augen und augenblicklich fühlte sie, wie ein Lichtstrom aus ihrem Herzen strömte. Sie drehte sich im Kreis, jedoch wurde ihr Lichtstrom sofort in verschiedene Richtungen gezogen. Allerdings bildeten sich Strahlen zu jeder einzelnen Frau, nur waren einige Strahlen dicker und andere wiederum dünner. So strahlten aus Lenas Herz nun zwölf Lichtstrahlen und alle in anderen Farben und Stärken. Die Farben unterschieden sich allerdings nur leicht, denn alle waren sehr hell und leuchtend. Einige der Strahlen verfärbten sich jedoch eher Rot und anderen eher Blau.

Idis nickte zufrieden. „Öffne jetzt deine Augen und schau!“ Lena blickte auf die Lichtstrahlen und zu welchen Urformen sie führten.

Und da erkannte sie, dass sie sich am stärksten von der Künstlerin angezogen fühlte, die mit ihren bunten Pinseln ihr Bild auf die Leinwand malte. Der zweitstärkste Strahl führte sie zur Zauberin mit ihrem Zauberstab und der drittstärkste Strahl führte zur Abenteurerin auf dem großen Segelschiff.

„Das sind die drei Urformen, aus der deine Seelenessenz besteht“, stellte Idis fest. „Sie sind das, woraus deine Bestimmung gesponnen ist und deine Lebensaufgabe gestrickt wird.“

Lena schaute Idis erstaunt an. „Ich habe eine Lebensaufgabe?“

„Ja! Jeder auf dieser Welt hat eine Lebensaufgabe. Aber die Vogelfrauen haben sie erkannt und leben sie zum Wohle der Welt aus!“, erwiderte Idis begeistert.

Lena war tief berührt. „Ja, so will ich das auch. Auch ich will meine Lebensaufgabe zum Wohle der Welt leben!“

Sie überlegte und fragte dann, „Also besteht meine Bestimmung aus der Zauberin, der Künstlerin und der Abenteurerin?“

„Ja, Lena, und wir werden ihre Kraft später in deine wahre Aufgabe einfließen lassen. Für den Moment reicht es, dass du diese Botschaft erfahren hast. Denn nun gehen wir zuerst zur nächsten Aufgabe über.“ Und sie rief in den Kreis, „Urformen, verschwindet!“ und der Raum war leer wie zuvor. Nur Lena, Idis und die Vögel befanden sich noch in seiner Mitte.

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