In dieser Nacht träumte Lena zuerst nichts, denn sie war sehr erschöpft von den Ereignissen des Tages. Erst gegen Morgen, als sie gegen 4:00 Uhr wieder einschlief, befand sie sich abermals im Waldhaus. Und diesmal war nicht nur Idis dort. Sondern auch Cat.
„Cat?“, rief Lena überrascht, „Hi! Cool, du bist hergekommen!“
„Ja, und Idis und ich“, Cat schaute zu Idis, „haben uns bereits bestens unterhalten. Nicht wahr, Idis?“
„Ja, in der Tat“, erwiderte Idis. „Cat und ich hatten bereits eine sehr interessante Unterhaltung.“
Lena fühlte sich ein wenig verwirrt. Aber die beiden sagten dazu weiter nichts.
Stattdessen wandte sich Idis nun Lena zu. „Lena! Cat fragte danach, ob ich ihr das Waldhaus zeigen könnte und ich habe zugestimmt. Es gibt nämlich noch Räume, die auch du bisher noch nicht kennengelernt hast. Und diese möchte ich nun euch am liebsten gemeinsam zeigen.“
Idis stand auf und die beiden Frauen folgten ihr durch eine fast unsichtbare Tür in der Wand gegenüber des Eingangs. Sie gelangten in einen Flur, von welchem eine Treppe einige Stufen in den Keller hinab führte. Als Erste stieg Idis die Treppe hinunter und erst da bemerkte Lena, dass diese ein natürliches Licht ausstrahlte. So war es für alle hell genug, um zu sehen, wohin sie gingen. Als sie unten waren, standen sie alle in einer etwas größeren Halle mit recht tiefen Decken. Idis blieb am Rand der Halle stehen und die beiden Frauen taten es ihr gleich.
„Dies ist der Raum, in welchem Sephora nachts erscheint. Sie ist ein wunderschöner Vogel und in ihrem Flügelkleid wird ihr ganzes Potenzial sichtbar. Die Gestalt ist dann mehr transparent als greifbar, jedoch erscheint sie sehr deutlich trotz des schwachen Lichts, das wir hier haben“, erklärte Idis und fügte noch hinzu, „In letzter Zeit wurde sie allerdings deutlich sichtbarer, sie wurde farbiger und leuchtender. Ihre Kraft wächst also und sollte sie in ihre vollständige Kraft gekommen sein könnte sich diese auf dich übertragen, Lena. Das liegt dann an dir.“
Cat wurde hellhörig. Das war ja eine tolle Geschichte! Es gab da also einen mächtigen Vogel, dessen Potenzial sich auf Lena übertragen konnte.
„Vielleicht kann es sich ja aber auch auf mich übertragen?“, dachte Cat.
Da schaute Idis plötzlich verwundert und leicht verärgert zu Cat hinüber. Lena beobachtete sie, als sie kurz in ihrer Erklärung über Sephora innehielt. Irgendetwas schien ihr nicht zu gefallen.
Aber Idis fuhr in ihren Erklärungen fort und ignorierte Cats Gedanken, die sie soeben mental empfangen hatte. „Cat ist nicht Lenas Freundin, sie nutzt sie aus. Ich werde die beiden fortan genauer beobachten, hm, und vor allem die Auswirkungen, die Cat sehr wahrscheinlich auf Lena hat.“
Da weiteten sich plötzlich Lenas Augen und sie keuchte erschrocken auf. „Da! Ein großer leuchtender Vogel, mitten im Raum!“ Lena durchfuhr ein gewaltiger Energiestoß und sie fühlte sich auf seltsame Weise mit dieser erhabenen Erscheinung verbunden. Es war fast, als ob sie selbst diese Erscheinung war. „Aber ich stehe ja hier und der Vogel ist dort drüben“, sagte sie sich selbst. „Ich stehe zwischen Cat und Idis.“ Und dann verschwand der Vogel wieder und es war da nur die leere Kellerhalle.
„Was ist, Lena? Du bist ja ganz blass um die Nase, fast als ob du einen Geist gesehen hättest“, meinte Cat erstaunt, „Was ist los?“
„Na, der Vogel eben! Habt ihr ihn denn nicht gesehen?“, fragte sie aufgeregt. „War das Sephora? Sie war so groß bis an die Decke und hat uns doch soeben fast mit ihren Flügeln gestreift. Ich hätte eine Feder von ihr berühren können, hätte ich meine Arme ausgestreckt.“
„Wahrlich beeindruckend! Flügel bis an die Decke und so weit und breit wie diese Halle!“, dachte Idis und lächelte in sich hinein, „Lena muss ein riesengroßes Potenzial haben! Ich wusste, dass sie etwas Besonderes ist. Und sie wird es in die Welt bringen! Nur leider kommen die großen Potenziale auch immer mit großen Hindernissen … Hach, und ich dachte, dieses Mal wird es nicht so ein großer Fall … und dazu wahrscheinlich auch noch ein recht schwieriger …“
Idis war in ihre Gedanken versunken, als Lena plötzlich wie verrückt lachte. „Sephora! Nein, das ist lustig, hach, ich kann nicht mehr, hach, du bist wirklich lustig…“
„Was ist denn?“, fragte Cat ungeduldig, „Ich sehe nichts, ich kann keinen Vogel sehen, wovon redest du und was ist denn überhaupt los?“
„Na, da ist sie doch, sie war nur kurz verschwunden und nun schaut sie so komisch und rollt mit ihren Augen und macht so einen komischen Ausdruck mit ihrem Gesicht …“ Wieder kicherte sie amüsiert. „Ich kann nicht mehr, sie ist so lustig!“ Lena hielt sich den Bauch und lachte aus voller Brust. Und Cat verstand nichts, rein gar nichts.
Aber Idis war erleichtert, dass Lenas Fähigkeiten sichtbar wurden. „Lasst uns wieder nach oben gehen“, schlug sie vor, und so gingen die lachende Lena, die enttäuschte und verwirrte Cat und die erleichterte Idis die Treppenstufen hinauf.
Als sie oben waren, sagte Cat auf einmal: „Lena, dein Verhalten ist wirklich seltsam, du solltest dich mal sehen! Und das, obwohl du krank bist! Du bist krank, Lena! Also solltest du dich auskurieren. Schon so lange waren wir nicht mehr auf einer ordentlichen Party!“ Kampfeslustig funkelte sie Lena mit ihren Augen an.
Lenas Blick wurde wieder ernst. „Ja, ich habe sie wirklich schon länger im Stich gelassen“, dachte sie und sagte leise: „Es tut mir leid, das war nicht wirklich gut von mir, am Wochenende gehen wir wieder auf eine Party. Versprochen, Cat!“
„Ich glaube, ich gehe jetzt lieber. Es ist ja auch nicht gerade angenehm hier in diesem schäbigen Waldhaus. Und das ganze Vogelvieh! Absolut nicht mein Ding!“, sagte Cat noch und dann war sie plötzlich weg.
Idis wandte sich zu Lena, „Eine schöne Freundin hast du da! Was verbindet euch bloß?“
„Hach, sie ist schon meine Freundin. Irgendwie. Sie war immer für mich da, wenn ich mich nicht gut gefühlt habe. Naja, und ich war für sie da. Vor allem war ich für sie da …“, Lena wurde nachdenklich.
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Herzensgrüße,
Anna